ADHS-Blog: Ernährung und Gehirn (Teil 1 von 4)
Wo keine Balance ist herrscht Chaos.
(Beate Grönboldt)
Nahrung und Gehirn
Du hast sicher schon darüber nachgedacht, wie Du durch gesündere Nahrung z.B. Dein Gewicht reduzieren kannst, oder? Möglicherweise ist Dir der Einfluss der Nahrung auf Dein Gehirn nicht so geläufig. Dabei ist die Nahrung Ursache vieler Erkrankungen in unserer Wohlstandsgesellschaft. Obwohl die Medizintechnik immer moderner wird, steigen die Zahlen psychischer und körperlicher Erkrankungen an. Ich möchte Dich einladen etwas tiefer in das Thema einzutauchen.
Im 18. und 19. Jahrhundert haben Ärzte den Menschen noch als Ganzes betrachtet, denn sie wussten bereits, dass Organe in Beziehung zueinander stehen. Durch die Spezialisierung der Medizin änderte sich im späten 19. Jahrhundert diese Perspektive. Man betrachtete nur noch einzelne Organe, ohne die Komplexität des menschlichen Organismus zu berücksichtigen. Und diese Sichtweise dauert bis heute an. Das ist auch der Grund dafür, warum die meisten nicht wissen, dass die psychische Gesundheit nicht nur mit dem Gehirn zu tun hat (S.21), sondern auch mit dem Darm.
Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, welcher um 370 vor Chr starb, verwies bereits darauf, „dass schlechte Verdauung die Wurzel allen Übels ist und „der Tod im Gedärm sitzt“. (S.22)
Was verbindet Darm und Gehirn?
Darm und Gehirn werden durch den Vagusnerv, einem großen Kranialnerv, verbunden. Vielleicht hast Du davon gehört! Der Vagusnerv geht vom Hirnstamm aus und verbindet die inneren Organe im ganzen Körper, auch den Darm. Seine Hauptfunktion ist die Übermittlung von Nervensignalen. Die Kommunikation basiert auf chemischen Prozessen. Damit ist der Darm mit dem Zentralen Nervensystem verbunden. Man spricht auch von der Darm Gehirn Achse.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ableiten?
Durch die Verbindung von Darm und Gehirn beeinflusst der Vagusnerv die Verdauung Deiner Nahrung und somit Dein physisches und psychisches Wohlbefinden. Gerät die Balance zwischen Darm und Gehirn durcheinander kommt es zu Stimmungsschwankungen, die Konzentration lässt nach, die Immunfunktion sinkt. Außerdem wird die Schutzschicht des Darms durchlässig. In der Folge können chemische Stoffe in das Gehirn gelangen und Chaos anrichten. Daraus resultieren häufig Depressionen, Ängste und auch schwere psychische Erkrankungen. Die meisten Medikamente zielen darauf ab diese chemisch fehlgeleiteten Prozesse durch Substanzen zu verändern, um das Gehirn wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen. Dass Nahrung eine genauso starke Wirkung wie Medikamente auf Dein Gehirn haben kann, hängt von dem Gleichgewicht Deiner Darmbakterien ab (S. 23 -26).
Zusammenfassend lässt sich sagen: Dein Gehirn braucht ein ausgewogenes Verhältnis an Darmbakterien, um Substanzen herzustellen, damit es stabil und gesund ist. Und Dein Darm braucht ein stabiles und gesundes Gehirn, damit ein ausgewogenes Verhältnis an Darmbakterien aufrechterhalten werden kann (S. 29).
Wenn der Blog für Dich hilfreich war, lass es mich gerne wissen. Ich freue mich von Dir zu hören!
Falls ich Dich neugierig gemacht habe kannst Du mir weiter folgen und im Teil 2 erfahren, welche Nahrungsmittel bei ADHS gemieden werden sollten und warum.
von Beate Grönboldt/12.11.2024/ADHS
Literaturquelle:
Dr. Naidoo, U. (2021). Ernährung für die Psyche. Richtig essen für seelisches Wohlbefinden. © by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH