„Wir sagen Autisten fehlt Empathie. Nein, uns fehlt sie. Für Sie.“
(Hirnforscher Henry Makram)
Im Vergleich zum ADHS ist beim Autismus die Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Kommunikation und Verständigung besonders auffällig. Außerdem sind stark eingeschränkte Interessen und sich wiederholende, monotone Verhaltensmuster beobachtbar. (Link zur Startseite)
Welche Formen von Autismus gab/gibt es?
Es wurde unterschieden in
- den Frühkindlichen Autismus
- Typ 1: Häufig mit guten verbalen Fähigkeiten und einer durchschnittlich-, bis überdurchschnittlichen Intelligenz
- Typ 2: Oft von sehr geringen sprachlichen Fähigkeiten und einer Intelligenzminderung begleitet
- das Asperger Syndrom, ähnlich wie Typ 1, jedoch eine mildere Form
- sowie den atypischen Autismus, der nicht näher beschreibbar ist.
Aktuell werden diese Formen nicht mehr unterschieden. Man spricht jetzt vom Autismus Spektrum, weil die Ausprägung und Symptomstärke im Einzelfall sehr stark voneinander abweicht. Das heißt autismusspezifische Merkmale sind so verschieden, wie wir Persönlichkeiten sind.
Was sind die Unterschiede zwischen Autismus und ADHS?
Durch die Komplexität kann nur auf einzelne, offensichtliche Merkmale eingegangen werden. In Bezug auf die beeinträchtige Aufmerksamkeit und Konzentration werden beim ADHS leicht Details übersehen, während beim Autismus der Fokus stark auf dem Detail liegt. Routinen führen bei ADHS Kindern schnell zu Langeweile. Im Gegensatz dazu erledigt der Autist Routineaufgaben gerne, weil sie Sicherheit bieten. Beim ADHS lässt sich häufig beobachten, dass Kinder unbeliebte Tätigkeiten aufschieben. Dieses Verhalten ist beim Autismus weniger ausgeprägt. Der Grund für die Nichteinhaltung von Fristen liegt dann darin, dass Kinder sich häufig im Detail verlieren. ADHS Kinder haben oft chaotische Arbeitsabläufe und brauchen klare äußere Strukturen, die ihnen Orientierung geben. Beim Autismus dagegen ist ein starkes inneres Bedürfnis nach Struktur vorhanden, weil es als beruhigend erlebt wird. Deshalb sind Arbeitsabläufe weniger ungeordnet. ADHS Kinder haben einen oberflächlichen Arbeitsstil. Sie machen viele Flüchtigkeitsfehler, werden schnell ungeduldig, wenn Arbeitsaufträge nicht sofort verstanden werden. Im Unterschied dazu entstehen beim Autismus Fehler oder Missverständnisse durch unklare Formulierungen, die nicht logisch erscheinen. In der Folge haften diese Kinder lange an einzelnen Fragestellungen.
Hinsichtlich des impulsiven und hyperaktiven Verhaltens ist beim ADHS teilweise eine innere Unruhe und Getriebenheit beobachtbar. Diese kann der Stimulation und der Verbesserung der Konzenztation dienen. Während beim Autismus eine gesteigerte motorische Unruhe meist dem Stressabbau dient. ADHS Kinder entfliehen sozialen Situationen oft auf Grund ihres inneren Bewegungsdranges. Beim Autismus dagegen werden soziale Situationen gemieden, um Interaktionen und Kommunikation zu vermeiden und sich vor zu viel Außenreizen zu schützen. Kinder mit ADHS haben viel Energie, sind sehr kontaktfreudig, mitreißend und besitzen eine ausgeprägte Mimik und Gestik. Autismus Betroffene wirken im Gegensatz dazu eher ruhig, distanziert, ermüden leicht und haben ein neutrales, gleichbleibendes Erscheinungsbild.
Aus diesen Beispielen wird ersichtlich, dass die Übergänge zwischen einer ADHS und dem Autismus fleißend sind und nicht immer leicht abzugrenzen. Deshalb ist eine fachkundige Diagnostik unverzichtbar.
Was kann ich im Rahmen der Lerntherapie tun?
Meine Empfehlungen und Unterstützungsangebote basieren auf wichtigen lernpsychologischen
Methoden. Sie zeigen, dass von Autismus betroffene Kinder
- viel Verständnis benötigen, weil sie anders wahrnehmen, kommunizieren, sich anders verhalten
- mehr Zeit brauchen bis sie Vertrauen fassen, weil sie ihr Gegenüber nicht einschätzen können
- erst Gefühle lernen müssen, weil sie diese nicht lesen, nicht verstehen können
- Interaktionspartner ohne Berührungsängste brauchen
- offene, ehrliche und unvoreingenommene Ansprechpersonen wollen.
Sie bekommen von mir alltagsnahe Anregungen und Übungen.
Außerdem zeige ich Ihnen einfache, hilfreiche Lernwege, die den Besonderheiten von ADHS und Autismus besser entsprechen.
Weitere Informationen erhalten Sie in einem kostenfreien Erstgespräch.